RING AWARD


Der RING AWARD ist ein internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung. Sein Ziel ist es, durch die Auszeichnung hervorragender Leistungen jungen und noch nicht etablierten RegisseurInnen und BühnengestalterInnen eine professionelle Plattform für praxisnahes Arbeiten zu bieten. Als nach wie vor weltweit einzige Institution ihrer Art stellt sich der Wettbewerb die Aufgabe, aktuelle Entwicklungen der Bühnenumsetzung von musiktheatralischen Werken zu reflektieren. Er eröffnet NachwuchskünstlerInnen die Chance, ihren Vorstellungen vom heutigen Musiktheater ein internationales Echo zu verschaffen. Der RING AWARD fördert somit das kreative Innovationspotenzial im zeitgenössischen Musiktheater und gilt als international renommiertes Sprungbrett für Nachwuchstalente in Europa und über dessen Grenzen hinaus.

www.ringaward.com

Der RING AWARD ist ein vom Richard-Wagner-Verband International offiziell unterstütztes künstlerisches Projekt.

RING AWARD 2020

Das RING AWARD 20 Semifinale fand für die Teams von 09. – 11. Januar 2020 und für Publikum am 11. Januar 2020 statt

AB IN DEN RING – eine Rekordzahl von 126 Teams mit insgesamt 326 Teilnehmenden aus 32 Nationen aus 5 Kontinenten sind dieser Aufforderung gefolgt und haben bis zum 19. August 2019 ihre Regie- und Bühnengestaltungskonzepte zur Wettbewerbsoper „Don Giovanni“ eingereicht.

Die RING AWARD-Jury reiste zu RUNDE 1 des Wettbewerbs nach Graz, um an der Kunstuniversität Graz die Einreichungen zu begutachten und bewerten.

Das waren ihre Favoriten und damit unsere 9 Semifinale-Teams (in alphabetischer Reihenfolge):

Mien Bogaert (BEL) / Dennis Peschke (DEU)
Tristan Braun (DEU) / Christian Blechschmidt (DEU) / Adrian Stapf (DEU)
Alicia Geugelin (DEU) / Christin Schumann (DEU) / Pia Preuß (DEU) / Elise Schobeß (DEU)
Krystian Lada (POL) / Didzis Jaunzems (LVA) / Natalia Kitamikado (POL)
Olga Poliakova (ROU/BLR) / Emilie Delanne (FRA) / Amelie Lauret (FRA) / Hélène Vergnes (FRA)
Rafael Rodriguez Villalobos (ESP) / Emanuele Sinisi (ITA)
Nina Russi (CHE) / Julia Katharina Berndt (DEU)
Anika Rutkofsky (DEU) / Eleni Konstantatou (GRC) / Johanna Danhauser (DEU)
Jasmin Sarah Zamani (AUT) / Stefan Czura (DEU) / Linda Hofmann (DEU)

Damit hatte das RING AWARD 20 Semifinale 26 Teilnehmende, 16 Frauen und 10 Männer, aus den Bereichen Regie, Bühnengestaltung, Kostümbild und Dramaturgie. 11 Nationen waren vertreten: Deutschland (13), Frankreich (3) Polen (2), Belgien (1), Griechenland (1), Italien (1), Lettland (1), Österreich (1), Rumänien (1), Schweiz (1) und Spanien (1).

Folgende Semifinale-Reserveteams haben ebenfalls ein exzellentes Ergebnis erreicht:

Claudia Martin (DEU) / Katharina Laage (DEU) / Veronika Kaleja (DEU) / Saskia Kruse (DEU)
Francesca Merli (ITA) / Chiara Bonomelli (ITA) / Edoardo Russo (ITA)
Kai Anne Schuhmacher (DEU) / Dominique Wiesbauer (AUT)

DIE RA 20-FINALE TEAMS STEHEN FEST:

Die RING AWARD 20 Finale Teams sind (in alphabetischer Reihenfolge):

Team Alicia Geugelin (DEU) / Christin Schumann (DEU) / Pia Preuß (DEU) / Elise Schobeß (DEU)
Team Krystian Lada (POL) / Didzis Jaunzems (LVA) / Natalia Kitamikado (POL)
Team Anika Rutkofsky (DEU) / Eleni Konstantatou (GRC) / Johanna Danhauser (DEU)

Die Gewinner des Publikumspreises, gestiftet vom WAGNER FORUM GRAZ, sind

Team Jasmin Sarah Zamani (AUT) / Stefan Czura (DEU) / Linda Hofmann (DEU)

Die drei Finale Teams werden ihre Konzepte für Teile des Schlussaktes der Wettbewerbsoper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart auf der Bühne des Schauspielhaus Graz verwirklichen.

Das RING AWARD 20 Finale findet von am 26. & 27. Juni 2021
im Schauspielhaus Graz statt.

Der RING AWARD 20

9. Internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung in Graz/Steiermark

AB IN DEN RING – eine Rekordzahl von 126 Teams mit insgesamt 326 Teilnehmenden aus 32 Nationen sind dieser Aufforderung gefolgt und haben im Herbst 2019 ihre Regie- und Bühnengestaltungskonzepte zur Wettbewerbsoper „Don Giovanni“ eingereicht. Die RING AWARD-Jury, bestehend aus renommierten europäischen Musiktheaterintendant*innen und -expert*innen, nominierte im September 2019 in der 1. Stufe des Wettbewerbes, bei der Sichtung aller Einreichungen, neun Teams für das Semifinale.

Die neun Semifinale-Teams haben in der 2. Runde des RING AWARD 20 von 9. – 11. Januar 2020 Konzeptgespräche, Probeinszenierungen und Machbarkeitsprüfungen vor der Jury absolviert, sowie die multimedialen öffentlichen Konzeptpräsentationen vor Jury und Publikum durchgeführt. Das Publikum konnte dabei auch neun detailgetreue Bühnenbildmodelle und Kostümskizzen für „Don Giovanni“ aus der Nähe betrachten und den Teams Fragen zu ihren Konzepten stellen: ein Blick hinter die Kulissen der Entstehung einer Operninszenierung.

Die RING AWARD-Jury nominierte schließlich drei Teams für die 3. Runde, das RING AWARD 20 Finale am 26. & 27. Juni 2021 im Schauspielhaus Graz.

Die drei Finale-Teams (in alphabetischer Reihenfolge):

Team Alicia Geugelin (DE) / Christin Schumann (DE) / Pia Preuß (DE) /

Elise Schobeß (DE)

Team Krystian Lada (PL) / Didzis Jaunzems (LV) / Natalia Kitamikado (PL)

Team Anika Rutkofsky (DE) / Eleni Konstantatou (GR) / Johanna Danhauser (DE)

RING AWARD 20 Finale:

10 Teilnehmende (8 Frauen und 2 Männer) aus den Bereichen Regie, Bühnengestaltung, Kostümbild und Dramaturgie

aus 4 Nationen: Deutschland (6), Polen (2), Griechenland (1), Lettland (1)

Das RING AWARD Finale: drei Premieren in 24 Stunden

Die drei Finale-Teams werden in Runde 3, dem RING AWARD 20 Finale am 26. und 27. Juni 2021, den vorgegebenen Teil des 2. Akts der Wettbewerbsoper „Don Giovanni“ im Schauspielhaus Graz vor Jury und Publikum auf die Bühne bringen. Die drei Aufführungen und die Preisverleihung werden auf OperaVision live gestreamed. Aufgrund der szenischen Ausrichtung des Wettbewerbes erfolgt die musikalische Begleitung mit Klavier. Mit den Gesangsteams, beigestellt von der Oper Graz, dem Theater an der Wien und der Deutschen Oper Berlin, proben die Regisseur*innen ab Mitte Juni, während die Bühnengestalter*innen bereit im März 2020 an der Umsetzung ihrer Pläne mit den Werkstätten von art + event Theaterservice Graz gearbeitet haben und seither den Bau der Bühnen- und Kostümbilder mitverfolgen.

Voraussichtlicher Zeitplan Finale

Samstag, 26. Juni 2021
10:30 Uhr – Eröffnung
11:30 Uhr – Beginn Live-Stream
11:30 Uhr TEAM Krystian Lada (PL) / Didzis Jaunzems (LV) / Natalia Kitamikado (PL) /

im Anschluss Speakers' Corner
16:30 Uhr – TEAM Alicia Geugelin (DE) / Christin Schumann (DE) / Pia Preuß (DE) /

Elise Schobeß (DE) / im Anschluss Speakers' Corner

Sonntag, 27. Juni 2021
10:30 Uhr – TEAM Anika Rutkofsky (DE) / Eleni Konstantatou (GR) / Johanna Danhauser (DE) / im Anschluss Speakers' Corner
12:30 Uhr – Preisverleihung

Die RING AWARD 20-Jury

  1. Ole Wiggo Bang, Intendant, Wermland Opera, Karlstad
  2. Valérie Chevalier, Directrice Générale, Opéra Orchestre National Montpellier
  3. Peter de Caluwe, Directeur Général, La Monnaie / De Munt, Brüssel
  4. Heribert Germeshausen, Intendant, Oper Dortmund
  5. Roland Geyer, Intendant, Theater an der Wien
  6. Per Boye Hansen, Operndirektor, Nationaltheater Prag
  7. Stefan Herheim, Regisseur, design. Intendant Theater an der Wien
  8. Iris Laufenberg, Intendantin, Schauspielhaus Graz, Vorsitz
  9. Nora Schmid, Intendantin, Oper Graz, Vorsitz
  10. Dietmar Schwarz, Intendant, Deutsche Oper Berlin
  11. Peter Spuhler, Generalintendant, Staatstheater Karlsruhe
  12. Katrin Lea Tag, Bühnengestalterin und Kostümbildnerin
  13. Peter Theiler, Intendant, Semperoper Dresden
  14. Albrecht Thiemann, "Opernwelt"
  15. Jan Vandenhouwe, Intendant, Opera Vlaanderen, Antwerpen
  16. Reinhard von der Thannen, Bühnengestalter und Kostümbildner
  17. Benedikt von Peter, Regisseur, Intendant, Theater Basel

Die Wettbewerbsoper

DON GIOVANNI von Wolfgang Amadeus Mozart

Mozarts Meisterwerk „Don Giovanni“ ist eines der facettenreichsten Werke der Opernliteratur und markiert den Höhepunkt im Opernschaffen Mozarts. Das dramma giocoso ist zugleich Komödie und Tragödie, Moritat und Mantel-und-Degen-Stück, eng verbunden mit seiner Entstehungszeit und doch zeitlos. Mit „Don Giovanni“ setzte Mozart dem Motiv des Don Juan, des charmanten, aber skrupellosen Frauenverführers, ein konkurrenzloses Denkmal. Die Oper mit dem italienischen Libretto von Lorenzo da Ponte wurde am 29. Oktober 1787 in Prag uraufgeführt.

Inhalt:

Don Giovannis letzte Liebesabenteuer schlagen allesamt fehl: Der nächtliche Besuch bei Donna Anna, der Tochter des Komturs, endet tödlich für den Vater. Donna Elvira, ehemalige Geliebte des Don Giovanni, verfolgt ihn mit bittersten Vorwürfen. Der Versuch, das Bauernmädchen Zerlina ihrem Masetto just am Hochzeitstag abspenstig zu machen, ist ebenso wenig von Erfolg gekrönt. Don Giovanni schreckt selbst davor nicht zurück, das Standbild des ermordeten Komturs zum Abendessen einzuladen. Er kann nicht anders, als die drängenden Warnungen, sein Leben zu überdenken, in den Wind zu schlagen und somit sein Schicksal zu besiegeln.


Das Finale am 27. Juni 2021:
MIT EINEM „KREATIVEN HAKEN IN EINE NEUE RICHTUNG!

Die nunmehr abgeschlossene neunte Austragung des steirischen/Grazer
„Internationalen Wettbewerbes für Regie und Bühnengestaltung“ –seit 2003 RING AWARD genannt stand mehrfach unter besonderen Vorzeichen. Zum einen nötigte die Covid-Pandemie zur Aussetzung des für Juni 2020 geplanten Finales, welches jedoch – nach dem kämpferischen Motto „absagen gibt es nicht“ – genau ein Jahr danach fast wie eh und je durchgeführt wurde. Galt es doch – zum anderen – in Erinnerung zu rufen, dass der Wettbewerb bereits ein Vierteljahrhundertlang Bestand hatte: Nach der Gründung des Wagner Forum Graz 1995 entstand in dieser tatkräftigen Kulturschmiede die Idee einer Nachwuchsförderung auf einem bislang weitgehend unbeackert gebliebenem Gebiet des Musiktheaters, nämlich der Regie- und Bühnenarbeit. So wollte es sich der RING AWARD 2020 nicht nehmen lassen, stolz sein 25-jähriges Jubiläum zu begehen, was auch seinen Niederschlag in einer entsprechenden umfassenden Dokumentation fand. Des Weiteren war diesmal von besonderem Gewicht, dass der Urheber und unermüdliche Beweger des Wettbewerbes, Heinz Weyringer, beschlossen hatte, sich aus der Poleposition des Intendanten zurückzuziehen und sein „Lebenswerk“ – wie er es nennt – in andere, jüngere Hände zu legen. Susanne Herrnleben, frühe Begleiterin und Mitgestalterin des RING AWARD, fand bei der Abschlussfeier des Finales bewegende Worte des anerkennenden Rückblicks auf die vielen Jahre erfolgreichen Wirkens. Aber auch auf der Ebene des Organisatorischen und der umfassenden Resonanz des Wettbewerbes zeigte sich diesmal Besonderes: Das Teilnehmerfeld war mit einer Rekordzahl von 126 Teams mit insgesamt 326 Teilnehmenden aus 32 Nationen so groß wie nie zuvor. Damit erhöhte sich der statistisch erfasste Gesamtstand aller Wettbewerbe auf 707 Teams mit 1565 Teilnehmenden aus 53 Nationen von allen fünf Kontinenten – eine eindrucksvolle Bilanz der weltweiten Strahlkraft dieser Initiative.
Nicht zuletzt aber bestand das Besondere des neunten Wettbewerbes – um auch dem Inhaltlichen seinen gebührend wichtigen, zentralen Platz einzuräumen – darin, dass er die gegenwärtige Verortung des Musiktheaters manifestierte und damit aufzeigen konnte, wo Regie und Bühnengestaltung heute an vorderster Front stehen. Es war unverkennbar, dass sich gleichsam ein Paradigmenwechsel vollzogen hat und das Musiktheater an einem Wendepunkt steht, sich in eine neue Richtung entwickelt. Am deutlichsten erkannt und am treffendsten formuliert hat diese Neupositionierung Martin Gasser in seiner Besprechung in der „Kleinen Zeitung“: „Es ist schlechterdings erstaunlich, wie das Musiktheater derzeit offenbar wieder einen kreativen Haken in eine neue Richtung schlägt. Postdramatik und Dekonstruktion sind nun endgültig angekommen, wie die Arbeiten der drei jungen Finalteams unter Beweis stellten.“ In der Tat zeigten alle Finalteams einen freien Zugriff zur Wettbewerbsoper „Don Giovanni“, indem sie den überlieferten Werkverlauf aufbrachen, Rollen neu verteilten, fremde Texte und Klangebenen einfügten, Passagen neu disponierten. Nicht nur strukturell, auch auf der Deutungsebene wurden neue Wege beschritten und heutige Sichtweisen/Wertvorstellungen den tradierten gegenübergestellt. Wie es in der Jurybegründung für die Wahl des deutsch-griechischen Siegerteams Anika Rutkofsky/Eleni Konstantatou/Johanna Danhauser heißt: „Dem Team gelingt es, eine aus dem Heute schöpfende, überraschende und zugleich in keinem Moment moralisierende Sichtweise des ‚Don Giovanni‘ zu etablieren und auf die Bühne zu bringen. Ihre durchaus feministische Abrechnung mit Don Giovanni ist in jedem Moment aus der Musik, aus dem Text und aus den Figuren heraus entwickelt, in einer sehr spielerischen und durchlässigen Weise, die auch viele Assoziationen und Fantasieräume öffnet.“ Karl Harb von den „Salzburger Nachrichten“ hat es auf den Punkt gebracht: „Somit war der Ring Award erneut ästhetischer Vorreiter.“ Auf der Basis all der genannten Besonderheiten des bislang letzten, neunten RING AWARD kann und soll nur ein Wunsch vorherrschen, nämlich der, dass er eine fruchtbare, weiterhin außergewöhnlich erfolgreiche Zukunft vor sich haben möge.

Walter Bernhart